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durchgeführt 1999 im
Auftrag der Stadt München
Ein Bürgerentscheid zwang 1996 die Stadt München, den Mittleren
Ring als Hauptverkehrsader an drei Stellen zu untertunneln. Im Münchner
Norden entstand über der Tunneldecke ein Park – der Petuelpark.
Er verbindet die seit Jahrzehnten die durch den Mittleren Ring getrennten
Stadtviertel Schwabing und Milbertshofen und erweitert das grüne
Netz im Münchner Norden. Bei der Planung des Parkes ging das
Baureferat neue Wege. Die intensive und durchaus kontroverse Diskussion
in der Öffentlichkeit über den Charakter des Parkes nahm
das Baureferat zum Anlass, die Bevölkerung über eine Planwerkstatt
an der Gestaltung und Ausstattung des Parkes einzubinden.
citycom konzipierte, organisierte und moderierte
1999 für das Baureferat diese Planwerkstatt mit über 80
BürgerInnen aus den angrenzenden Stadtvierteln. Die Planwerkstatt
bestand aus drei Teilen. In einem Informationsabend, der allen Interessierten
offen stand, wurde über das Parkkonzept durch die von der Stadt
beauftragten Landschaftsarchitekten und Planer informiert. Der Informationsabend
diente ferner dazu, um Teilnahme an der eineinhalbtägigen Werkstatt
zu werben.
Die Werkstatt selbst begann mit einer genauen Analyse der Planung.
In diesem zweiten Teil sammelten die TeilnehmerInnen zunächst,
was ihnen an der Planung gefiel und was ihnen eher mißfiel.
Es kristallisierten sich vier Schwerpunkte heraus: Wegebeziehungen,
Umweltaspekte, Nutzungen, das geplante Café und „Kunst
im Park“. Im dritten Schritt entwarfen die BürgerInnen
– nach einer kreativen Einstimmung – ihre eigenen Ideen
für diese Schwerpunkte. Die Planer pendelten zwischen den Kleingruppen
und standen für Fragen, Inputs, aber auch Planfertigungen etc.
zur Verfügung. So entstanden unter Hilfe der Planer erste Entwürfe
für das Café im Park. Nach der Präsentation und Anreicherung
der Ideen im Plenum wurden bereits erste Maßnahmenpläne
erarbeitet und feierlich den Verantwortlichen überreicht.
Als Konfliktpunkt blieb das Kunstkonzept für den Park übrig.
Citycom lud zu einem erneuten, halbtägigen Workshop mit dem verantwortlichen
Künstler.
Am Ende waren alle Missverständnisse zur Parkplanung geklärt
und Interessenunterschiede aufgelöst. Das aufgebaute Vertrauen
machte sich bezahlt: Das Baureferat arbeitete bei der Umsetzung der
Ideen aus der Planwerkstatt mit den Bürgern vor Ort zusammen.
Inzwischen ist der Park der „neue Stolz“ des Münchner
Nordens. |